Im April 2017 wurde das neue Kulturzentrum Le Hasard Ludique eröffnet. An diesem Wochenende stehen dort die Feierlichkeiten zum sechsten Geburtstag auf dem Programm und laden unter dem Motto „Sterne“ zu Orakel-Lesungen, akrobatischen Performances, DJ-Sets und Happenings ein.
„Hier war einmal ein Bahnhof…“ heißt es auf der Seite von Le Hasard Ludique. Das erkennt man auch noch, wenn man heute vor dem renovierten Gebäude steht. Spätestens aber sobald man hineingeht, vorbei an der Bar und der Konzerthalle und wieder hinaus auf die ehemaligen Gleise des Petite Ceinture. Auf Bänken und Liegestühlen kann man dort die Sonne genießen, Essen und Trinken und mit Freunden einen entspannten Nachmittag verbringen oder bei einer der vielen Partys die Nacht zum Tag machen.
Der ehemalige Bahnhof „l’Avenue de Saint-Ouen“ hatte seit seiner Eröffnung 1863 schon viele Gesichter: Nach seiner Schließung 1934 beherbergte er das Kino „Le Lumière“, mehr als zwei Jahrzehnte später ein Bazar und seit 2017 das heute so beliebte Le Hasard Ludique. Vincent Merlet, einer der drei Gründer des Kulturzentrums, wohnte direkt gegenüber des damals leer stehenden Gebäudes und erkannte schon früh sein enormes Potenzial. „Als die Stadt Paris 2012 eine Ausschreibung zur Umwandlung des alten Bahnhofs in einen Kulturort veröffentlichte, ergriff er mit Flavie Pezzetta und Céline Pigier also seine Chance!“, erzählt uns die Pressesprecherin von Le Hasard Ludique, Gaudeline Sorlin im Gespräch.
Heute, sechs Jahre später, nutzt Le Hasard Ludique nicht nur das Bahnhofsgebäude selbst, sondern auch die Gleise des Petite Ceinture und hat damit mehr als 2.000 Quadratmeter für sein immer umfangreicher werdendes Programm zur Verfügung. „Wir bieten fast jeden Tag eine Veranstaltung an, sei es ein Konzert, ein DJ-Set, Animationen wie Drag Bingo, Flohmärkte, Open-Airs, Konferenzen oder Workshops“, weiß Gaudeline Sorlin.
Karten, Sterne und Orakel geben einen Blick in die Zukunft
Auch für das Geburtstagswochenende haben sich die Veranstalter ein ganz besonderes Programm ausgedacht. Unter dem Motto „Sterne“ werden Tarotkarten gelegt, Astrallesungen angeboten und Orakel befragt. „Dieses Thema lag unserem Team sehr am Herzen, da sich mehrere Personen leidenschaftlich für Astrologie interessieren“, erklärt die Pressesprecherin und betont, dass sich auch das Plakatmotiv mit einer in den Mond übergehenden Sonne im Programm widerspiegelt: „Das Thema Tag und Nacht wird im Programm mit Open-Air-Events von 12 bis 22 Uhr, gefolgt von einer großen Party von 23 bis 5 Uhr umgesetzt.“
Dazu gibt es Akrobatik vom Kollektiv Georges Lakhdar, bei der drei Künstler über den alten Bahngleisen tanzen, eine Seifenblasen-Party von KG Maître Bulleur und DJ-Sets von Machka, Kanaille und De Grandi sowie abends von DJ Travella, der den Singeli Sound aus Tansania nach Paris bringt.
Und was sagen die Sterne über die Zukunft von Le Hasard Ludique? Gaudeline Sorlin gibt einen kleinen Ausblick: „Wir möchten zukünftig ein immer gewagteres Programm anbieten und alle möglichen künstlerischen Formen erkunden.“ So auch beim Herbstfestival Nyokobop, bei dem ein genauer Blick auf die elektronische Musik geworfen wird. Außerdem hat das Gründungsteam von Le Hasard Ludique im Sommer letzten Jahres mit HOBA einen nachhaltigen Food Court und Programmort gegründet. „Das gesamte Team arbeitet nun daran, diese beiden Orte zu beleben – eine tolle Herausforderung!“