Jardin21: Partynächte im Gemeinschaftsgarten

Mit einer großen Party hat der Jardin21 gestern offiziell seine sechste Saison eröffnet. Das Publikum erwarten bis zum 30. September Gartenkurse, Yoga-Workshops, Kunsthandwerksmärkte und vieles mehr.

Seit dem 4. Mai ist Paris wieder um 1.800 Quadratmeter größer. Der Jardin21 ist aus seiner Winterpause zurück und feiert den Beginn der neuen Saison gleich vier Tage lang. Los ging es bereits gestern mit Kollektiv Crème de Coco, das zur Open-Air-Party eingeladen hat. Bis Sonntag ist außerdem der Greenwashing Comedy Club zu erleben, es gibt Gartenkurse für Groß und Klein, ein Musikquiz und unterschiedliche DJ-Sets.

Ursprünglich auf der Suche nach einer neuen Location ist Veranstalter und Clubbesitzer (Kilomètre25 und Glazart) Arnaud Perrine 2018 auf eine Ausschreibung der Stadt Paris aufmerksam geworden und hat so das Gelände des heutigen Jardin21 am Kanal de l’Ourcq an der Grenze zu Pantin entdeckt. Die eigentliche Überraschung dabei war aber nicht das Gelände selbst, sondern eine große Fläche Brachland, die daran gegrenzt hat und in der Perrine großes Potenzial gesehen hat. Schnell war ihm klar, dass er das Gebiet in sein Projekt integrieren möchte. „Mein Team und ich kommen alle aus der Musikbranche und haben eine sehr umweltbewusste Ader, aber ohne militant zu sein. Wir verbrennen nicht gerne Reifen, wir mögen Tiere, solche Sachen“, erzählt er schmunzelnd.

Essen, Trinken, Sport und Feiern: Im Jardin21 gibt es fast nichts, das man nicht machen kann © Jardin21
Essen, Trinken, Sport und Feiern: Im Jardin21 gibt es fast nichts, das man nicht machen kann © Jardin21

So ist die Idee zu einem Gemeinschaftsgarten entstanden, der nicht nur für das Team selbst, sondern auch für die Bewohner des Viertels und einem größeren Publikum zugänglich sein sollte. Damit versorgt sich der Jardin21 (fast) autark, was das Obst und Gemüse angeht, das dort angeboten wird. Gleichzeitig entstand die Idee, dort Workshops und Kunstmärkte abzuhalten und Stände aufzustellen, an denen man eine Kleinigkeit essen und trinken kann. „Nachdem wir die Idee hatten, ging alles sehr schnell. In nur drei Monaten haben wir alles selbst aufgebaut“, sagt Perrine. 

Heute gibt es fast nichts, was man im Jardin21 nicht machen kann, und so ist es kein Wunder, dass immer mehr Pariser den Ort für sich entdecken. „Unser Publikum ist ganz divers: Vom Rentner, der tagsüber mit seinen Enkelkindern kommt bis zu den jungen Partygästen, die bis zum Morgengrauen mit uns feiern“, freut sich Perrine. Neu ab dieser Saison ist, dass die Nächte im Jardin21 bis 4 Uhr morgens andauern und die Marktstände bis 22 Uhr geöffnet haben. Zukünftig möchte Arnaud Perrine auch im Winter Projekte und Workshops anbieten, damit die Saison des Jardin21 niemals endet.

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