Paris kämpft gegen die Hitze

Wie kann man die Stadt an zukünftige Hitzewellen anpassen? Mit dieser Frage haben sich die Abgeordneten der Stadt Paris mehrere Monate lang beschäftigt. Die in einer Informations- und Evaluierungsausschuss zusammengeschlossenen Abgeordneten aller Parteien – angeführt von Alexandre Florentin (groupe Les Écologistes) – haben ihren Bericht am 13. April fertiggestellt und am vergangenen Freitag offiziell an das Team von Bürgermeisterin Anne Hidalgo übergeben. Das Dokument ist insgesamt 260 Seiten lang, enthält 85 Vorschläge und ist online verfügbar.

Auch wenn sich der Klimawandel durch zahlreiche Katastrophen wie Hochwasser oder starke Regenfälle bemerkbar machen wird, ist die Hitze die größte Herausforderung für die Stadt Paris. In Frankreich, das noch immer unter dem Schock der Hitzewelle von 2003 steht, bei der rund 15.000 Menschen gestorben sind, kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Hitzeperioden. „Dieser Trend wird sich in Zukunft noch beschleunigen“, schreiben die Autoren des Berichts. 

„Städtische Wärmeinseln“, die zu einem zusätzlichen Temperaturanstieg bis zu 8 oder 10 °C führen können, verschärfen die Hitze in der Hauptstadt. In Paris scheinen alle Bedingungen für die Entstehung solcher Inseln gegeben zu sein: enge und von hohen Gebäuden gesäumte Straßen, geringe Begrünung, große schattenlose Plätze, hohe Bodenversiegelung und wenig Platz für Wasser.

Gut für Skater, schlecht fürs Klima: die Betonwüste des Place de la République © Carl Campbell / Unsplash

Um dem entgegenzuwirken, fordern die Abgeordneten eine „möglichst hohe Entbetonierung“, insbesondere auf Park- und Fahrradplätzen, aber auch auf Schulhöfen. Darüber hinaus plädieren sie für eine „Begrünung von Böden und Fassaden“ und möchten „bis 2040 300 Hektar öffentlich zugängliche Grünflächen bieten“. Eine große Herausforderung, da jeder Pariser derzeit nur über 3,2 Quadratmeter zugänglicher Vegetationsflächen verfügt.

In Bezug auf den Verkehr weisen die Mitglieder des Ausschusses auf die Notwendigkeit hin, den Autoverkehr in den engsten Straßen während der Hitzewellen zu reduzieren. Auch die kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu solchen Zeiten sollte in Betracht gezogen werden. Um die Stadt abzukühlen, fordern die Abgeordneten schließlich „die Anzahl der im Sommer in Paris zugänglichen Badestellen zu erhöhen“. Unter anderem möchten sie das Baden im unterirdischen Teil des Canal Saint Martin ausprobieren. Würdet ihr euch das trauen?

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